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Länderindex

14.11.2003:
Pläne sind dazu da um sie zu ändern ...
Da uns die Zeit langsam ausgeht, verwandeln sich die geplanten zwei Wochen in Laos in zwei kurze Tage in Vientiane, der Hauptstadt des Landes! Die überschaubare Stadt am Mekong beeindruckt uns mit ihren vielen Tempeln und vielen Bauwerken aus der Zeit der französischen Kolonialzeit. Auch nach fünfzig Jahren Unabhängigkeit ist noch viel von den europäischen Besatzern zu spüren: französische Namen überall (z.B. "Paris by Night" über einer zwielichtigen Spelunke). Mehr noch ist die Vergangenheit jedoch zu schmecken: wir finden viele französische Restaurants, denen wir nicht widerstehen können und wir genießen seit langem zum ersten mal europäische Küche!

09.11.2003:
Wir sind wieder zurück in Phnom Penh, rechtzeitig zum großen Wasserfestival. Die Stadt kocht vor lauter Stimmung, aus dem ganzen Land sind Zuschauer, Ruderer und wichtige Leute hier her gekommen um dem jährlichen Riesenspektakel beizuwohnen. Drei Tage lang wetteifern traditionelle Ruderbote auf dem Tonlé Sap Kanal vor dem königlichen Palast. Das Fest ist das wichtigste Fest des Landes, welches das Ende der Regenzeit und damit auch den Wechsel der Flussrichtung im Tonlé Sap Kanal markiert. Wir konnten uns offizielle Einladungen besorgen und hatten somit die Gelegenheit, das Schauspiel aus der ersten Reihe mitzuverfolgen. Nach einem ganzen Tag Wettrudern von etwa dreihundert Ruderbooten kam auch König Sihanouk höchstpersönlich in seine Loge um die Ruderer zu beglückwünschen - aus nächster Nähe zu uns! Und nach dem Sonnenuntergang nahmen die leuchtenden Flösse den Platz der Rennboote ein und schwammen gemächlich den breiten Fluss auf und ab, während im Hintergrund ein Feuerwerk für den passenden Rahmen sorgte.
Einen schöneren Abschluss für unsere Kambodscha-Reise hätten wir uns kaum wünschen können!

04.11.2003:
Auch wenn Phnom Penh die Hauptstadt Kambodschas und mit Abstand die größte Stadt des Landes ist, ist sie doch weit entfernt von europäischem Standard. Die Straßen sind nur teilweise asphaltiert, der Verkehr chaotisch und an jeder Straßenecke sammeln sich kleine Verkaufsstände. Uns begeistern vor allem die geschichtsträchtigen Bauwerke wie der königliche Palast und ihre Lage entlang des Mekong und Tonlé Sap Kanals.
Da wir noch eine Woche bis zu dem großen Wasserfestival vor uns haben, entschließen wir uns, eine Runde durch den Süden des Landes bis zum Golf von Thailand zu drehen. Auf dem Weg durchqueren wir trockene Ebenen und das Elefantengebirge (die entsprechenden Tiere haben wir leider nicht gesehen). Zwischen Meer und Bergen sind wir fern der bisher typischen Landschaften geprägt von Reisfeldern. Wir entdecken Urlaubsorte wie Sihanoukville, Kep oder Bokor - von denen die letzten zwei jedoch mehr Geisterstädten gleichen. Sie wurden Anfang des 20sten Jahrhunderts von der französischen Kolonialmacht gebaut und in den Jahren der Kriege verlassen. Den Charme, der den Städten damals innewohnte, kann man sich heute nur mit viel Phantasie vorstellen. Verlassene Kirchen, Casinos und Hotels zeugen jedoch von ehemals besseren Zeiten.

30.10.2003:
Wir durchqueren Kambodscha von West nach Ost im Norden des riesigen Sees Tonlé Sap - ein Wasser- und Fisch-Reservoir im Herzen des Landes. Sein Wasserstand ändert sich drastisch mit dem Wechsel von Regen- und Trockenzeit, weshalb die Menschen an seinen Ufern entweder in Pfahlbauten oder gleich in schwimmenden Dörfern wohnen. Wir stellen bald fest, dass dieses Land die Hälfte des Jahre mit den Füßen im Wasser lebt! Am Ende der Regenzeit ist praktisch 90% des Landes überflutet, nur die wenigen Hauptstraßen sind noch befahrbar, ansonsten ist das einzig nutzbare Fahrzeug der Büffelkarren. Das ist wohl auch der Grund warum sich der größte Teil des Lebens hier entlang der Haupt-Verkehrsadern abspielt: Kambodschaner sind immer unterwegs. Per Fahrrad, Moped, Motorrad mit überdimensionalen Anhängern, überladenen Lastwägen oder Karren die von Büffeln, Kühen oder Pferden gezogen werden. Die Ladungen die dabei auf jeder Art von Fortbewegungsmittel transportiert werden sind schlichtweg unvorstellbar.
Aber am Straßenrand passiert noch mehr: Es wird mit Netzen gefischt, an tieferen Stellen im Wasser plantschen die Kinder, man wäscht sich im trüben Wasser - mit angezogener Kleidung. 90% der Bevölkerung lebt in Hütten ohne fließend Wasser oder Kanalisation ...
Die Fahrt über die Straßen Kambodschas ist ein andauerndes Schauspiel - und manchmal auch ein Abenteuer wenn man den desolaten Zustand der meisten Straßen betrachtet. Auf Nebenstraßen erreichen wir manchmal nur schwer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h - Schlaglöcher und Ausspülungen, eingestürzte Brücken und Überschwemmungen bringen Spannung in die Fahrt. Unser Rhythmus wird dadurch etwas verlangsamt, aber wir genießen dafür die längere Zeit in diesen wunderbaren Landschaften: Reisfelder, Palmen und traditionelle Häuser verwöhnen unsere Augen ...

25.10.2003:
Wie alle Besucher von Kambodscha verbringen auch wir unsere ersten Tage beim Entdecken der Tempel von Angkor. Es überrascht nicht, dass diese überwältigenden Monumente als eines der Weltwunder der Moderne genannt werden. Auch wir verfallen dem Charme der im Dschungel versteckten Tempel. Vom 9. bis zum 14. Jahrhundert erblühten in Angkor verschiedene Hauptstädte des Königreichs der Khmer und die Herrscher versuchten, sich in Pracht und Baukunst ihrer Paläste und hinduistischen oder buddhistischen Tempel zu übertrumpfen.
Vier Tage verbringen wir damit, die Hochleistungen der Khmer-Kunst zu entdecken und bewunderten Architekturen, Reliefs und Skulpturen. Einiges davon versuchen wir im Bild festzuhalten um Dir eine Ahnung von den Meisterwerken zu geben.

20.10.2003:
Kambodscha öffnet uns zaghaft seine Pforten. Nach einer relativ zügigen und problemlosen Einreise werden wir - vier Kilometer hinter der Grenze - zurückgerufen. Dem Zollbeamten ist eingefallen dass er die Verantwortung, unser Auto ins Land zu lassen, nicht selbst übernehmen will. Und so verbringen wir unsere ersten 27 Stunden in Kambodscha im Zollhaus, bis wir endlich eine Genehmigung vom Hauptzollamt in Phnom Penh erhalten - nach freundlicher Unterstützung durch die französische Botschaft, die für uns ein Empfehlungsschreiben an den Zoll gesandt hat! Mit etwas gemischten Gefühlen machen wir uns am Abend des nächsten Tages zum zweiten mal auf den Weg in dieses neue Land ...


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