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Länderindex

06.09.2003:
Wir sind wieder zurück an der Ostküste Malaysias, um noch einmal die schönen Strände zu genießen, bevor der Monsun kommt. Wir entdecken den Nord-Osten des Landes und damit die zwei konservativen und sehr moslemischen Staaten Terengganu und Kelantan. Hier besteht die Bevölkerung zu 90% aus Malaien und diese sind fast alle Moslems. Die kleinen Dörfer mit traditionellen Häusern an Stränden, mit Kokosnusspalmen gesäumt machen einen sympathischen Eindruck wo wir uns gerne aufhalten. Ein neuer Freund, den wir in KL kennengelernt haben, lädt uns ein, in seinem Strandhaus zu verweilen. Ein par Tage leben wir in diesem typisch malaysischen Haus mit Blick auf das Meer. Wir hatten schon fast vergessen wie es ist ein festes Dach über dem Kopf zu haben, aber wir gewöhnen uns schnell wieder daran!

31.08.2003:
Nach Verhandlungen mit der britischen Regierung wurde die Unabhängigkeit Malaysias am 31. August 1957 erklärt. Seither ist der Jahrestag der Unabhängigkeit (auf Malaysisch Merdeka) der Nationalfeiertag und wird jedes Jahr mit Begeisterung und Engagement im ganzen Land gefeiert. Einen Monat lang finden verschiedenste Veranstaltungen (wie zum Beispiel die 4x4 Merdeka Challenge) zur Feier der Unabhängigkeit statt - der Höhepunkt der Festivitäten ist jedoch der Abend des 30. August mit dem allerorts gefeierten Countdown zum Merdeka-Day sowie der 31. August selbst mit vielen Paraden und einer Ansprache des Premier-Ministers.
Wir sind rechtzeitig zurück in Kuala Lumpur um uns keines der Ereignisse entgehen zu lassen. Auf mehreren Plätzen in der Stadt sind wird der Countdown gefeiert - wir wollen bei den zwei wichtigsten dabei sein: Auf dem Merdeka-Platz hält der Premier-Minister eine Rede, danach treten viele Künstler auf, die die kulturelle Vielfalt des Landes aufzeigen. Auf dem gesamten Platz lassen sich Familien nieder um den Spektakeln zu folgen, man genießt die lockere Stimmung und freut sich in Einigkeit aller Rassen, Mitglied dieser großen landesweiten Familie zu sein.
Später eilen wir zum KLCC, dem Park im modernen Geschäftsviertel zu Füssen der berühmten Zwillingstürme. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf Kultur und Multi-Rassen-Vereinigung, doch das Publikum ist jünger und mehr in Party-Stimmung, auf der Bühne wird mehr Rock als Klassik gespielt. Auch hier erwarten die mehreren tausend Anwesenden Mitternacht ungeduldig. Die letzten Sekunden werden heruntergezählt und um Mitternacht tönt es aus tausenden Hälsen: "Merdeka! Merdeka! Merdeka!" und die Nationalhymne wird angestimmt. Nach diesem patriotischen Moment erhellt ein gigantisches Feuerwerk den Nachthimmel über Kuala Lumpur. Die Zwillingsstürme - vorher in wechselnden Regenbogenfarben beleuchtet sprühen Flammen, die Raketen schießen in immer kürzeren Zeitabständen gen Himmel. Uns verschlägt es die Worte - die Mehrheit der Anwesend schreit in Begeisterung.
Am nächsten morgen findet die große Parade statt, zum ersten mal in der neuen Regierungsstadt Putrajaya. Nach der Armee, der Polizei und der Feuerwehr fahren hier auch prächtig geschmückte Wägen der verschiedensten Firmen vor um die Vielfalt und Großartigkeit der malaysischen Wirtschaft hervorzuheben.
Ein großes Spektakel zur Feier dieses großartigen Landes!

28.08.2003:
Je näher der Nationalfeiertag "Merdeka" rückt, desto aktiver wird Malaysia. Die Häuser, Strassen und Autos werden in den Nationalfarben geschmückt, die Nationalflagge "Jalur Gemilang" wir überall aufgehängt. Mit unseren Freunden vom "Club der Landroverbesitzer" nehmen wir Teil an einer Landrover-Parade anlässlich der bevorstehenden Feier zur Unabhängigkeit: 40 Landrover aller Modelle und Altersstufen verlassen im Polizeigeleiteten Konvoi Kuala Lumpur. Zwei Stunden später werden Gruppenfotos mit Autos und Insassen vor dem Regierungssitz in Putra Jaya. Unserer ist zwar weit entfernt vom ältesten Modell (Baujahr 1956), aber das einzige mit Linkslenkung!

20.08.2003:
Auf dem Weg Richtung Norden entlang der Westküste Malaysias verbringen wir etwas Zeit in Melaka, der ältesten Stadt Malaysias. Im 15. Jahrhundert war hier der wichtigste Hafen in Südostasien, hier pausierten so manche Seeleute auf dem Weg von Europa nach China. Damals war die Stadt in den Händen des Sultans, 1511 übernahmen jedoch die Portugiesen die Stadt um den florierenden Handel über die Meere zu kontrollieren. 1631 siegten hier die Holländer über die westeuropäische Besatzungsmacht bis diese schließlich 1795 wieder von den Engländern überwältigt wurden. Die verschiedenen Besatzer hinterließen ihre Spuren: Die "Istana Sultana" ist eine beeindruckende Rekonstruktion des Sultanpalastes, die "Porta Santiago" das einzige Tor das von der mächtigen portugiesischen Befestigungsanlage übrig ist. Das "Stadhuys" wurde 1650 konstruiert und diente damals den Holländern als administratives Zentrum. Im gesamten Stadtzentrum finden wir Bauwerke in verschiedenen europäischen Stilen, die wir hier nicht vermutet hätten.
An Bord einer reich geschmückten Trishaw - der hier üblichen Mini-Taxis in Form eines Fahrrads mit Beiwagen - erkunden wir die Stadt. Unser Chauffeur bringt uns ins Herz der Chinatown von Melaka, wo wir nicht nur die eindruckvollen Wohnhäuser der reichen Chinesen bewundern, sonder auch erstaunt sind von der Aneinanderreihung von Tempeln aller Glaubensrichtungen: In der sogenannten "Harmoniestraße" finden wir auf wenigen hundert Metern einen taoistischen Tempel, eine Moschee und einen hinduistischen Tempel, alle vom 17. und 18. Jahrhundert.

15.08.2003:
Geduld ist angesagt! Der Grenzübertritt nach Singapur kostet uns zwei Stunden doch schließlich sind wir mit unserem Auto "drin"! Ein Erfolg den nicht jeder Selbstfahrer verbuchen kann: Die strengen Einreisebedingungen haben schon manches Auto vor der Grenze parken lassen!
Nur ein Fluss trennt Singapur von der Malaiischen Halbinsel, doch der Unterschied zwischen den beiden Ländern ist deutlich: Hier ist alles voll organisiert, sauber, modern - eine typische Industrie-Nation. Zwei Tage lang besuchen wir diesen Stadt-Staat, dessen Zentrum hauptsächlich aus Einkaufspassagen besteht. (In Malaysia wird dieses Land gerne "Einkaufszentrum mit eigener Flagge" genannt.) Vor allem die High-Tech-Duty-Free-Komplexe verdrehen uns den Kopf, aber unser Budget erlaubt uns keine Dummheiten - auch nicht bei den Preisen hier!
Aber am Rande der kleinen Strassen entdecken wir auch ein anderes Singapur: Das der Tempel, der Straßenrestaurants, das Land der Leute die hier wohnen. Die Mehrzahl der Bevölkerung hier ist chinesischer Abstammung, aber die Toleranz zwischen den Rassen und Religionen ist auch hier beeindruckend: Auf dieser 590 km2 großen Insel finden sich etwa 500 religiöse Stätten - taoistische, hinduistische und bhuddistische Tempel, Moscheen, Kirchen und Synagogen. Wir beobachten auch einige Chinesen, die im taoistischen und im hinduistischen Tempel beten!
Über das Internet hatten wir auch schon mit dem hiesigen "Club der Landrover-Besitzer" Kontakt aufgenommen. Hannes und Veronika, die seit fünf Jahren hier leben, haben uns in ihr traumhaftes Haus im Kolonialstil eingeladen und wir tauschen für zwei Nächte unser Zelt gegen ein Zimmer im ehemaligen Gesindehaus - und genießen den Luxus! Immer für ein Abenteuer bereit schließen wir uns unseren Gastgebern an und machen eine kleine Off-Road Rally in den Dschungel mit. Fünf Defender (bzw. dessen Vorfahren) machen sich auf den Weg mach Malaysia in den Endau-Rompin Nationalpark. Zwei Tage lang kämpfen wir wieder einmal gegen die Natur: der Regen hört nicht auf, Defender rutschen über matschige Berghänge oder in vom Dickicht verborgene Löcher, behelfsmäßige Brücken brechen unter dem Gewicht der Autos ... aber durch Teamarbeit und Ausdauer bestehen alle das Abenteuer im Camel-Trophy-Stil und wir sind ein paar Erfahrungen reicher: Der Dschungel ist doch etwas anderes als die afrikanische Savanne oder die australische Sandwüste!

10.08.2003:
Wir lassen unser Auto in Mersing und nehmen die Fähre zur Insel Tioman, 50 Kilometer vor der ostmalaiischen Küste. Tioman ist die vielleicht touristisch bekanntest Insel dieser Küste, auf der man sich praktisch nur zu Fuß oder per Boot fortbewegen kann. Wir starten unseren Besuch mit einer Inseldurchquerung: Von West nach Ost durch den Dschungel. Wir kämpfen etwas mit der Steigung (die Mitte der Insel ist ein Berg), der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit, aber die beeindruckende Vegetation und all das - kaum wahrnehmbare aber doch überall bemerkbare - Leben im dichten Grün belohnt uns. Wir entdecken Affen, Warane in verschiedenen Größen, Eichhörnchen und noch verschiedenste andere Tierchen.
An der Ostküste angekommen lassen wir uns in einem kleinen Bungalow zwischen den Palmen am Strand nieder. Von unserer in Pastellfarben gestrichenen Terrasse aus sehen wir nur noch den Strand, das Meer und die Kokospalmen ...
Am nächsten morgen machen wir uns auf, die Welt auf der anderen Seite des Strandes zu erforschen: Zwei Tauchgänge zeigen uns, dass auch unter Wasser das Leben hier vielfältig ist: Unzählige Fische, Korallen, Nacktschnecken, Seegurken lassen uns die zwei Stunden unter Wasser nicht zu lang werden!


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